Freiwillige Feuerwehr Deisfeld

In Deisfeld wurde mitte des 19. Jahrhunderts die Pflichtfeuerwehr eingeführt, wo es keine freiwilligen Feuerwehren gibt.

Bereits 1890 wird eine Handdruckspritze wegen der feuergefährlichen niedersächsischen Bauart angeschafft und ein Spritzenhaus gebaut. Die Kosten der Feuerwehrspritze betragen 1.000,- Mark und die des Spritzenhauses 400,- Mark. Einen Zuschuss erhält die Gemeinde in Höhe von 300,- Mark.

Dem hessischen Feuerwehr-Verband schließt sich die Deisfelder Wehr 1894 an und am 20.11.1934 wurde die freiwillige Feuerwehr Deisfeld von damals 10 Männern gegründet.

Im August 1957 erlebt Deisfeld einen Großband wie er bis dahin im Ort noch nie da gewesen ist. In den Mittagsstunden des 6. August bricht auf dem Hof Friesleben ein Feuer aus, das das gesamte Anwesen, Scheune, Stallung und einen Teil des Wohnhauses einäschert. Durch den Südwind begünstigt, greift der Brand auch auf die am anderen Ufer der Diemel liegenden Gehöfte Habermann und Trachte über. Doch durch das Eingreifen der auswärtigen Wehren (Eimelrod, Giebringhausen, Schweinsbühl, Hemmighausen, Usseln und das Tanklöschfahrzeug von Korbach), können die bereits brennenden Dächer gelöscht werden, ehe sich das Feuer weiter ausbreitet. Das auf der Wiese liegende Grummet des Landwirts Heinrich Göbel verbrennt ebenfalls. Der Schaden beläuft sich auf weit über 200.000,- DM. Nach dem Großbrand beschließt die Gemeindevertretung im März 1958 eine Tragkraftspritze TS 8/8 und den dazugehörigen Tragkraftspritzenanhänger, sowie das nötige neue Schlauchmaterial für ca. 10.000,- DM anzuschaffen.  Das Gerät wird im August desselben Jahres an die Freiwillige Feuerwehr übergeben.

Großbrand 1957

 

Im Jahr 1966 wird eine neue Feuerwehrgarage erbaut und das lang ersehnte neue Gerätehaus wurde im Jahr 1984 errichtet und wird heute noch genutzt. Der TSA wurde 1987 durch ein gebrauchtes TSF von Benkhausen ersetzt. Es ist das erste Feuerwehrfahrzeug in Deisfeld und gleichzeitig das älteste in der Gemeinde Diemelsee. Im Herbst 1987 zog auch der Funk in Deisfeld ein, das älteste Auto bekommt ein Funkgerät.

Im April 1995 geht ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Die Wehr bekommt ein fast neues TSF, welches erstmals mit Atemschutzgeräten ausgerüstet ist und sehr treue Dienste leistete. Für die jetzt fast 37 Jahre alte TS gibt es die 9 Jahre alte TS von Flechtdorf.

Im Jahr 2002 erlebt die Wehr einen der größten Einsätze ihrer Geschichte. Stallungen und Scheunen von Wolfgang Huckriede werden Raub der Flammen. Mit Hilfe der Wehren aus Adorf, Giebringhausen, Schweinsbühl, Stormbruch und Benkhausen, sowie der Drehleiter aus Willingen und dem Atemschutzgerätewagen aus Korbach (110 Einsatzkräfte), werden das Wohnhaus und die Nachbargebäude von Reinhold Becker gerettet. Mit 6 Pumpen wird Löschwasser aus Teich, Bicke und Diemel gepumpt. Ein Teil der Tiere und Futtervorräte fallen den Flammen zum Opfer. Zwei Kameraden werden bei dem Einsatz verletzt. Aber nicht nur die Wehr hilft, das ganze Dorf ist auf den Beinen und hilft, wo es geht. Wer nicht gegen die Flammen kämpft, kocht Kaffee oder Tee, schmiert Brote für die Helfer und versorgt das gerettete Vieh. Der Schaden belief sich auf ca. 200.000 Euro.

Brand 2002

 

Ein weiteres Highlight fand am 27.06.2013 statt. Eine neue PFPN 10-1000, die Magirus FIRE 1000 wird übergeben und in Dienst gestellt.

Am 22. August 2014 ereignete sich der bis dahin größte Einsatz der Feuerwehr Deisfeld, sowie der gesamten Feuerwehr Diemelsee. Das Alarmstichwort war „Öl auf Gewässer“. 220 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst und Polizei bekämpften ausgelaufenes Heizöl auf der Diemel. Auf einer Strecke von ca. 5 km wurden 6 große Ölsperren aufgebaut. Davon wurde die letzte ca. 160 m lang quer über den Diemelsee gespannt, um eine Katastrophe für den See und den Tourismus ab zu wehren. In letzter Minute konnte das Schlimmste verhindert werden. Die Wasserschutzpolizei dokumentierte die Verschmutzung aus der Luft. Der Einsatz erstreckte sich über mehrere Tage und es wurde eine Gesamteinsatzzeit von ca. 6600 Stunden erfasst.

In den Wintermonaten 2017 fanden erste Gespräche über einen Anbau an das Feuerwehrhaus Deisfeld statt. Erste Pläne wurden erarbeitet und wieder verworfen. Dann ging plötzlich alles sehr schnell. Es wurde der Plan verfasst den Zwischenraum vom Feuerwehrhaus zum Schlachtaus zuerschließen um dort einen Umkleideraum, den es bis dahin nicht gab, für die Einsatzkräfte zu schaffen. Gleichzeitig sollte die Fahrzeughalle um mindestens 2 m verlängert werden, um genügend Stellfläche für die Zukunft zu erhalten. Ein Ortstermin mit der Unfallkasse Hessen fand statt, um von dort grünes Licht zu bekommen und nicht im Anschluss, wenn alle fertig Auflagen gemacht zu bekommen. Die Gemeinde Diemelsee stellte uns finanzielle Mittel zur Verfügung mit der Auflage das es nicht mehr Gelder geben würde.

Am 22.07.2017 erfolgte der Spatenstich. Am 06.03.2018 feierten wir das Richtfest und am 08.12.2018 wurde das Gebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben. 99 % aller anfallenden Arbeiten haben wir in Eigenleistung erledigt. Nicht ohne Stolz hat Bürgermeister Volker Becker zugesagt, das er das um 0,007% überschrittene Budget gern übernehmen würde.

Am 05.11.2018 wurde ein gebrauchtes TSF-W in Dienst gestellt. Das alte und uns sehr ans Herz gewachsenes TSF war durch einen technischen Defekt ausgefallen und eine Reparatur wäre vollkommen unwirtschaftlich. Ein Antrag für ein neues Fahrgestell ist zur Zeit auf dem Weg.      

Die Feuerwehr Deisfeld hat zur Zeit 49 Mitglieder, die sich in 2 aktive weibliche, 21 aktive männliche, 1 passive weibliche, 10 passive männliche und 15 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung aufteilen. 

 

Bilderreihe 

Die 1980 angeschaffte Handdruckspritze wurde außer Betrieb genommen.

 

TSA Deisfeld
TSF von Benkhausen

 

TSF beschafft 1995

 

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